Beitrag am 23.08.2025 ins Netz gestellt. Letzte Aktualisierung: -
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Forschungsberichte der ANISA für das Internet. 2, 2025 (ANISA FB 2, 2025)
Dachstein-Gletscherbericht der ANISA. Aktualisierungen vorbehalten
Die Gletscherberichte, Gletschermessungen und Gletscherzustandsberichte der ANISA versuchen mit vielfältigen Bilddokumentationen den Klimawandel, die Auswirkungen der Gletscherbewirtschaftung und des Massentourismus auf die Umwelt sowie das sich dadurch wandelnde Gebirgsbild zu veranschaulichen. Sie wollen die wissenschaftliche Glaziologie, die insbesonders auf den Dachsteingletschern unter mangelnder Kontinuität leidet, bereichern und ergänzen. Die Mitglieder der ANISA liefern im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit Anregungen, Forschungsansätze und unterstützende Dokumente für die Glaziologie. Wir bitten bei Verwendung unserer Daten um Quellenhinweise bzw. Verweise.
Gletscherbericht 2025
Hallstätter Gletscher, Dachsteingebirge
Oberösterreich
von Peter Baumgartner mit einem Beitrag von Franz Mandl
10 Jahre Gletscherdokumentation am Hallstätter Gletscher. ANISA, Verein für alpine Forschung
Eine kleine Zeitreise: 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024, 2025
Das Zungenende des Hallstätter Gletschers 2016 und 2025
Gletscherzunge
Übersicht über die beiden Messstellen
Die Messstelle 1 ist über den Anseilplatz erreichbar.
Der Zustieg zur Messstelle 2 ist über den schmelzenden und
steiler werdenden Gletscher wird schwieriger bzw. gefährlicher. Es gibt aber eine „Notgasse“
im Felsbereich, aus der aber im Gletscherrandbereich gerade eine sehr tiefe
Doline ausapert. Der Zustieg sollte aus heutiger Sicht aber weiterhin möglich
sein.
MESSUNGEN,
Messstelle 1
9
m
6
m
47°29´39 N, 13°36´44" O, 2360 m
Im Hintergrund sind die Markierungen der Messungen ab 2016 bereits nur mehr in weiter Ferne sichtbar.
Messstelle 1: der Stand von 2026 ist im Bild durch ein Kästchen markiert. Foto: Peter Baumgartner, 20.08.2025
Messstelle 2
9
m
6
m
47°29´38 N, 13°36´51" O, 2320 m
Messstelle 2 - Das Kästchen markiert den Stand von 2023. Foto: Peter Baumgartner, 20.08.2025
Anmerkung:
Das Verhältnis aus Längen- und Dickenverlust ist
deswegen so gering, weil da die Felsen an den beiden Messstellen sehr steil
abfallen.
Flugfotos
Flugfotos: Gerald Lehner
Text: Franz Mandl
Flugfotos, von hervorragender Qualität zeigen die Gletschersituation im Gipfelbereich des Hohen Dachsteins aus einer erweiterten Perspektive.
Die Befliegung erfolgte am 12.08.2025.
Wir möchten uns für die Genehmigung die Flugfotos in diesem Beitrag
veröffentlichen zu dürfen, auf das herzlichste bei
Gerald Lehner/Österreichischer Sportfliegerclub, Bergrettung Bischofshofen
Links unten ist der Rest der ausgedünnten, ehemals mächtigen Gletscherzunge zu sehen. © Flugbilder: Gerald Lehner/Österreichischer Sportfliegerclub, Bergrettung Bischofshofen, 12.08.2025
Blick auf das Hohe Dirndl (2818 m), die nun frei stehende Dachsteinwartehütte (2741 m) und den Hohen Dachstein (2995 m). Der Gletscher ist zu 80% blank. Ohne der Trassenaufbereitung mit Pistenraupen könnte die Begehung von Hunerkogel nur mehr mit Gletscherausrüstung und in Seilschaften erfolgen. Nur 2003 gab es eine ähnliche Situation. © Flugbilder: Gerald Lehner/Österreichischer Sportfliegerclub, Bergrettung Bischofshofen, 12.08.2025
Eisstein (2654 m), Hoher Dachstein (2995 m) mit dem obersten Bereich des Hallstätter Gletschers. © Flugbilder: Gerald Lehner/Österreichischer Sportfliegerclub, Bergrettung Bischofshofen, 12.08.2025
Detail der Dachstein-Nordwand durch die der gesicherte Normalaufstieg erfolgt. Die Gletscherabsenkung an der Nordwand, im höchsten Gletscherbereich des Dachsteingebirges ist an der hellen Verfärbung des Gesteins gut zu erkennen. Diese beträgt seit dem Maximalstand um 1850 zwischen 20 m und 50 m. Auch hier kommen bereits blanke Eisflecken zum Vorschein. Da der untere Bereich ebenfalls massiv an Eismasse verliert, senkt sich der Eiskörper der Schwerkraft folgend zusätzlich ab. Es fehlt nun die frühere Stütze des Gletschers für das Gestein und auch die negative Permafrostsituation trägt zur Instabilität bei. Schmelz- und Regenwasser unterschwemmen den Eiskörper. Dadurch schmilzt auch das auf dem Fels aufliegende Eis. Galt es zu Simonys Zeit eine Randspalte und eine Randkluft zu überqueren, sind es nun weiter unten mehre Querspalten die den Aufstieg erschweren. Der rechts neben dem Einstieg aufragende Pfeiler scheint instabil zu sein. Der Riss an der linken Begrenzung sollte von einem Geologen untersucht werden, um eine relative Sicherheit für die vielen Kletterer durch den Gipfel-Klettersteig zu gewährleisten. Auch der die Nordwand durchziehende mächtige Kamin sollte näher untersucht werden. © Flugbilder: Gerald Lehner/Österreichischer Sportfliegerclub, Bergrettung Bischofshofen, 12.08.2025
Gletscherstand 1885. Fotografie: Friedrich Simony 1885. © Repro: Archiv der ANISA, Mandl 2025
Meinungen zu diesem Bericht
senden Sie bitte an: p_baumgartner@ymail.com
Literatur:
ARNBERGER, Erik/WILTHUM, Erwin: Die Gletscher des Dachsteinstockes in Vergangenheit und Gegenwart. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. 97. Band, Linz 1952, 181-214.Zerstörung, die Masse zählt, Schwarzba, UNESCO-Welterbe zur Ankurbelung des Massentourismus, Raubbau an der Natur, Mülldeponien, gebeugter Umweltschutz, kostenlose Gondelfahrt für den Massentourismus, Lift Neubau, Steiermark, Oberösterreich, Dachstein, technisierte Touristenunterhaltung, Werbemaschinerie, Gratisbahnfahrten, Parkplatzmangel, Stau, Naturschutz; Kunstwelten, Taxidienste mit Schneemobilen, Schmutzrinde ...
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