2005 und 2006 feiert die ANISA ihren 25. Geburtstag

Dieses Jubiläum feiern wir dem Vereinsziel gemäß mit zahlreichen Entdeckungen, Dokumentationen und Forschungsprojekten

Im Jänner 2006 soll unsere Festschrift erscheinen

 

Projekte:

Altwegeforschung bei Wörschach, Obersteiermark

Die zweiwöchige Feldforschung war sehr erfolgreich. Mehrere Straßenabschnitte konnten anhand von  9 Profilen  dokumentiert werden. Die Spurrillen weisen einen Abstand von 80 cm, 100 cm und 110 cm auf. Eine Datierung der Altwege mit bis zu vier parallel verlaufenden Trassenführungen ist vorerst noch nicht möglich. Dazu müssten flächendeckende Prospektionen  mit dem Metallsuchgerät durchgeführt werden. Die Wegeführung von Wörschach über Wörschachwald und Klachau/Schrödis ist  viel kürzer als die über Untergrimming und ist mit größter Wahrscheinlichkeit bereits in der Bronzezeit benützt worden. Die bisher gesuchte Fortsetzung der Trasse von Hallstatt über den Koppen könnte hier verlaufen sein. Dafür sprechen auch die massiven spätbronzezeitlichen Siedlungsreste in Wörschach.

Querprofil einer Wegtrasse mit einem Räderanstand von ca. 80 cm

 

 

Freigelegtes Wegestück mit in den Fels eingetieften Spurrillen und einem Räderabstand von ca. 110 cm

 

Ausgrabung einer 3200 Jahre alten Almhütte auf dem Dachsteingebirge

Die Ausgrabung einer 3200 Jahre alten Almhütte auf dem Dachsteingebirge erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Grabungsleiter war Univ. Doz. Dr. Bernhard Hebert. Die einwöchige Grabung ermöglichte die komplette Freilegung des Hüttenrestes. Immerhin waren 73 m² auszugraben. Ort der Grabung war die Königreichalm in der Gemeinde Gröbming (Steiermark). Das freigelegte Steinfundament hatte an seiner offenen Südseite zwei Feuergruben. Sehr wahrscheinlich war auf dem Steinkranz ein Blockbau aus Holzstämmen aufgesetzt gewesen. Eine bereits zuvor durchgeführte Radiokohlenstoffdatierung und der Fund einer Bronzenadel im Hütteninneren ermöglicht eine Datierung in die frühe alpine Urnenfelderzeit (1200 v. Chr.). Weitere Datierungen der Holzkohle aus den Feuergruben mithilfe der Radiokohlenstoffdatierung wird noch eine genauere Altersangabe ermöglichen.

Steinkranz bzw. Fundament der Hütte

 

Feuergrube (offene Herdstelle)

 

  

Nadel aus Bronze mit profiliertem, konischen Kopf und abgesetztem Wulst. Dieser Nadeltyp markiert den Übergang von der Mittel- zur Spätbronzezeit.  Ein Beleg für die weitreichenden Kontakte mit den inneralpinen Bergbaurevieren Salzburgs, wo dieser Nadeltyp ebenfalls bekannt ist.

 

Pollenproben aus dem 3,5 m tiefen Moor nahe der alten Hüttstätte der Königreichalm sollen genaue Daten über die ur- und frühgeschichtliche Weidewirtschaft und die Klimageschichte der Dachsteinregion liefern. Für diese Arbeit konnten wir Frau Dr. Ruth Drescher-Schneider gewinnen.

 

Diese frühe Nutzung der Hochweiden des Dachsteingebirges hängt eng mit dem bronzezeitlichen Salzbergbau in Hallstatt zusammen. Damals waren die Bewohner der bereits dicht besiedelten Salzmetropole auf die Nahrungsbeschaffung aus der Umgebung angewiesen. Die Urweiden auf den hoch gelegenen Dachsteinalmen waren ein willkommenes Weidegebiet, das nicht gerodet werden musste. Ob damals reine Fleischzucht oder schon Milchwirtschaft betrieben wurde, konnte bisher noch nicht geklärt werden.

Eine Publikation über dieses vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung finanzierte Projekt ist für 2006 geplant.

   

Vermessung eines mittelalterlichen Viehhofes 

Alte Hüttstätte der Unteren Seebachalm, Defereggental, Osttirol

Im August wurde die alte Hüttstatt der Unteren Seebachalm topografisch und fotografisch aufgenommen. Leider sind in den letzten Jahren Teile der Anlage mithilfe eines Baggers abgetragen worden. Die Nationalparkverwaltung soll dabei mitgewirkt haben. Diese Wüstung zeigt die Bauweise eines hochalpinen Gründungsviehhofes (Schwaige) aus dem Mittelalter. Die Größe der Hütten spricht für eine Kleintierhaltung, wie sie aus den Quellen des Hoch- und Spätmittelalters ersichtlich wird. Die noch erhaltenen Reste dieses historisch bedeutsamen Viehhofes, in Österreich kenne ich sonst keine solchen Höfe aus der ersten Phase der Schwaigengründungen, sollten unbedingt erhalten bleiben. 

Der zur Wüstung gewordene Viehhof

 

Trockenmauern mit ausgeklügelter Steinlegung

 

Eine ähnlicher, erst vor einigen Jahrzehnten aufgegebener Viehhof  für Ziegenhaltung, konnte von uns im steinigen Apulien (Gargano unter dem Monte Sakro) dokumentiert werden. Hier zeigt die Zweckbestimmung von Bauwerken auch über unsere Grenzen hinaus, vorgegebene architektonische Richtlinien.  

 

Archäologische Untersuchung auf dem Burgstall bei Pürgg, Gemeinde Trautenfels, Obersteiermark

Initiierung, Organisation, Subventionen (Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Gemeinde Pürgg-Trautenfels), in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und dem Joanneum Graz. Erstes Ergebnis der zweiwöchigen Grabung ist der Nachweis einer Besiedlung von der Bronzezeit bis in frühgeschichtlicher Zeit. Das Joanneum  plant weitere Grabungen unter der Leitung von Frau Dr. Ulla Steinklauber.

Pürgg mit Burgstall und Grimming

 

Aufgemauerte Schutzmauer aus der späten Römerzeit

 

 

Keramikbruchstücke aus den verschiedensten Kulturepochen

Dokumentationen und Entdeckungen:

Pyhrnpass. Trasse der Römertrasse erkundet

 

Pyhrnpass. Mittelalterlicher Turm zu Pyhrn entdeckt

 

Pyhrnpass. Hochbrand, Siedlungsreste

 

Frauenberg bei Admont. Mehrere Schutzwälle und eine Pfeilspitze aus Eisen konnten erkundet bzw. aufgesammelt werden

 

Buchauer Sattel. Altwege dokumentiert

 

Radstädter Tauern. Köhlerei an der Römerstraße bei Untertauern

 

Radstädter Tauern. Die Römerstraße wurde von uns von Radstadt bis Mauterndorf im Lungau durchgehend begangen und dokumentiert

 

Radstädter Tauern. Zwei bisher unbekannte Kehren der Römerstraße am Weg zur ersten Rampe bei Untertauern wurden entdeckt.  

 

Radstädter Tauern. Römische Straßenkehre bei der Nesselgrabenbrücke dokumentiert

 

Radstädter Tauern. Kleine Wehranlage bzw. Wachstation knapp über der Römerstraße  bei der Mayerlalm mit Schutzgrabenanlage entdeckt. Davor ist der Steinkranz einer Hütte erkennbar.

 

Radstädter Tauern. Im Bereich der Kehrkopfkehre wurde im Zuge einen Pistenbaues die Römerstraße zerstört. Einige umgelagerte Steine mit Spurrillen zeugen noch vom einstigen Trassenverlauf.

 

Radstädter Tauern. Auf dem Rücken oberhalb der Russenkehre gibt es auffallende Verebnungen, die auf eine Besiedlung hinweisen.

 

Radstädter Tauern. Mittelalterliches Hospiz neben dem Friedhof auf der Passhöhe anhand von Keramikfunden belegt.

 

Radstädter Tauern. In nächster Nähe des Eingangsbereiches der Kirche beim Wiesenegg-Haus konnten spätmittelalterliche Keramikfragmente aufgesammelt werden.

 

Radstädter Tauern. Im Bereich der Tannertlalm wurde auf der Wiese eine durch die Loipenpflege freigelegte Brandschicht beobachtet.

 

Radstädter Tauern. Auf der Römerstraße vor Mauterndorf im Lungau konnten Spurrillen dokumentiert werden

 

Radstadt. Bisher unbekannte Burg bei Radstadt erkundet.

 

Sölkpass/Katsch. Mauerreste im Keller eines Bauernhauses am Katsch- Schöderberg dokumentiert

 

Strechautal. Altwegedokumentation im Bereich des sogenannten „Römerweges“ vom Strechautal nach Oberwölz.

   

Dachsteingebirge. Steinkranz mit Feuerstelle eine ehemaligen Almhütte aus der alpinen Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit) entdeckt.

 

Dachsteingebirge. Altwegedokumentationen

 

Dachsteingebirge. Steinbau auf der Neubergalm dokumentiert. Trempel 

 

Dachsteingebirge. Königreichalm, Alte Hüttstatt, Hüttenvermessung

 

Dachsteingebirge. Felsbildforschung

 

 

Exkursionen:

ANISA-Exkursion nach Slowenien: "Spätrömische Siedlungen"

 

ANISA-Exkursion zum Ibmer Moor und Besichtigung der Stadt Ried i. I. und des dortigen Museums

 

ANISA-Exkursion nach St. Wolfgang mit Besichtigung von  Felsbildstationen und des Museum bei Strobl.

   

 

Ausstellungen der ANISA 2005:

2005 kann man noch die Sonderausstellung „Auf der Alm ...“ im Schloss Trautenfels in der Obersteiermark besichtigen, wo neben volkskundlichen Aspekten auch der Geschichte der Almwirtschaft und den Felsbildern ein breiter Raum gewidmet ist.

 

Heimatmuseum Gröbming

 

Austriahütte, Dachsteingebirge

 

Volksschule Rußbach bei St. Wolfgang beim Wolfgangsee

 

Literaturliste derANISA

 

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