3360 Jahre alte Almhütte auf dem Dachsteingebirge ausgegraben

Unter der Projektleitung der ANISA konnte ein kleines interdisziplinäres Forschungsprojekt durchgeführt werden.

Die ANISA, Verein für alpine Forschung beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Geschichte der Almwirtschaft. 2005 konnte der lange gehegte Wunsch, eine urgeschichtliche Almhütte zur Gänze archäologisch zu erforschen in die Realität umgesetzt werden. 

Die Ausgrabung einer bronzezeitlichen Almhütte auf dem Dachsteingebirge erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Die einwöchige Grabung ermöglichte die komplette Freilegung des Hüttenrestes. Immerhin waren 73 m² auszugraben.

 

 

Steinkranz des Hüttenfundamentes. Auf diesem Steinkranz war sehr wahrscheinlich ein Blockbau aufgesetzt gewesen. Foto: Franz Mandl, ANISA

 

Ort der Grabung war die Königreichalm auf dem Dachsteingebirge. Das freigelegte Steinfundament hatte an seiner offenen Südseite zwei Feuergruben. Möglicherweise war auf dem Steinkranz ein Blockbau aus Holzstämmen aufgesetzt gewesen.  Die Datierungen der Holzkohle aus den Feuergruben mithilfe der 14-C-Methode zeigen eine Verwendung der Hütte von 1360 bis 1170 v. Chr. (cal. BC-intercept). Damit ist sie in die mittlere und späte Bronzezeit (frühe alpine Urnenfelderzeit) zu datieren. Die Almhütte wurde demnach 200 Jahre benützt. Foto: Franz Mandl, ANISA

Nadel aus Bronze mit profiliertem, konischen Kopf und abgesetztem Wulst. Dieser Nadeltyp markiert den Übergang von der Mittel- zur Spätbronzezeit.  Ein Beleg für die weitreichenden Kontakte mit den inneralpinen Bergbaurevieren Salzburgs, wo dieser Nadeltyp ebenfalls bekannt ist. Foto: Franz Mandl, ANISA

 

 

Pollenproben aus dem 3,5 m tiefen Moor nahe der alten Hüttstätte der Königreichalm sollen genaue Daten über die ur- und frühgeschichtliche Weidewirtschaft und die Klimageschichte der Dachsteinregion liefern. Für diese Arbeit konnten wir Frau Dr. Ruth Drescher-Schneider gewinnen. Foto: Franz Mandl, ANISA

 

Diese frühe Nutzung der Hochweiden des Dachsteingebirges hängt eng mit dem bronzezeitlichen Salzbergbau in Hallstatt zusammen. Damals waren die Bewohner der bereits dicht besiedelten Salzmetropole auf die Nahrungsbeschaffung auch aus der Umgebung angewiesen. Die Urweiden auf den hochgelegenen Dachsteinalmen waren ein willkommenes Weidegebiet, das nicht gerodet werden musste. Ob damals reine Fleischzucht oder schon Milchwirtschaft betrieben wurde, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Eine Publikation über dieses vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Wien  finanzierte Projekt ist geplant.

 

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